Radonproblematik:
Auch in Nicht-Vorsorgegebieten

Verfasst am 15. März 2021
Das Thema Radon in Deutschland rückt immer mehr in den Fokus. Die Bundesländer weisen seit kurzem sogenannte Radon-Vorsorgegebiete aus.

Vorsorgegebiete sind Regionen, in denen hohe Radon-Aktivitätskonzentrationen in der Bodenluft herrschen und wo zu erwarten ist, dass in einer beträchtlichen Anzahl von Gebäuden der gesetzlich festgelegte Referenzwert von 300 Bq/m³ in der Innenraumluft überschritten wird. So sind bereits bestimmte Mittelgebirgs-Regionen in Deutschland als Radon-Vorsorgegebiete ausgewiesen worden, unter anderem das Erz- und Fichtelgebirge mit ihren Uran-höffigen, kristallinen Gesteinen. Hier sind Bodenluft-Aktivitätskonzentrationen von mehreren 100.000 Bq/m³ keine Seltenheit. Aber auch Sand- oder Tonsteine können relevante Mengen an Uran enthalten, welches wiederrum das Mutter-Nuklid des Radons ist.

Messung der Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft unter der Gebäudesohle
mit dem AlphaGuard DF2000

Abdichtungsmaßnahmen sind in diesem Fall nicht erfolgsversprechend. Aktuell wird die Möglichkeit untersucht, die Radon-beaufschlagte Bodenluft unter der Bodenplatte abzusaugen, bevor es die Sohle erreicht und in das Gebäude eindringen kann. Das Radon-Problem wird sozusagen „an der Wurzel gepackt“. Aufschluss über eine Radon-Problematik in einem bestimmten Gebiet in einem bestimmten Gebäude kann immer nur eine konkrete Messung geben. Die LGA IUA GmbH bietet hierzu Radonmessungen im Gebäude und in der Bodenluft an. Unser Leistungsspektrum zum Thema Radon finden Sie hier.

Messung der Radon-Aktivitätskonzentration in der Raumluft direkt neben einem offenen Pumpensumpf

Altes, lockeres Mauerwerk bietet viele “Eindring-Pfade” für das Radongas

Kürzlich durchgeführte Messungen in einem Schulgebäude ergaben Radon-Aktivitätskonzentrationen von über 3.000 Bq/m³ in Aufenthaltsräumen des Objekts. Die Konzentrationen in der Bodenluft, gemessen direkt unter der Bodenplatte, betragen lediglich 20.000 Bq/m³. Dies ist für Radon in der Bodenluft prinzipiell kein alarmierender Wert. Trotzdem kann dies ausreichen, um zu einer Radonproblematik im Gebäude zu führen. Das untersuchte Gebäude besitzt ein altes Mauerwerk ohne Abdichtung gegenüber Bodenfeuchte. Das lockere Mauerwerk, Fugen, Risse und ein offener Pumpensumpf mit direktem Kontakt zum Erdreich bilden hier „Eindring-Pfade“ für das Radongas.

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