Rettung einer verletzten Person aus dem Seil: Zweitägige Praxisübung am Fels
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An einem Felsmassiv bei Oberschmidtstadt absolvierten die Fels-Sachverständigen Brigitte Bauer, Hendrik Belz, Simone Pflaum und Carina Schmitz Anfang Juli die Fortbildung „Arbeitssicherheit Höhenarbeit“, bei der vordergründig Rettungsverfahren für verschiedene Unfallszenarien im Seil besprochen und praktisch umgesetzt wurden.
Die Felsbegutachtungen, die die LGA-Sachverständigen vielfach in Gelände mit Absturzgefahr unter Einsatz von Seilzugangstechnik durchführen, bergen stets ein Unfallpotenzial, das es bestmöglich zu minimieren gilt. Neben einer Gefährdungsbeurteilung mit Ableitung geeigneter Schutzmaßnahmen und Vorhaltung eines Rettungskonzepts sowie der Verwendung persönlicher Schutzausrüstung zählt dazu auch das Beherrschen verschiedener Rettungsverfahren, um eine verunfallte Person aus dem Seil bergen zu können
Übernahme der verletzten Person in das eigene Tragsystem und gemeinsames Abseilen bis zum Boden, wobei die verletzte Person auf dem Rücken der rettenden Person oder…
Die Wahl eines geeigneten Rettungsverfahrens hängt dabei von verschiedenen Fragestellungen ab, die es vor Einleitung der Rettungsmaßnahme zu klären gilt, wie z. B.: Birgt die Rettung unzumutbare Gefahren für die rettende Person? Ist die verletzte Person bei Bewusstsein und ist es möglich zu kommunizieren? Sind beide Seile, die beim Seilzugang verwendet wurden, intakt? Wird das Arbeits- oder das Sicherungsseil durch die verletzte Person belastet? Muss entlang des belasteten Seils eine Felskante überstiegen werden? Befand sich die verletzte Person zum Zeitpunkt des Unfalls beim Abseilen mittels ID und ASAP oder im Aufstieg mittels CROLL und Handsteigklemmen? Reichen die Seile bis zum Wandfuß und ist ein Ausstieg am Boden möglich? Gibt es einen Anschlagpunkt nahe der Felskante? Handelt es sich beim Unfallgelände um einen Steilhang oder um eine Wand, an der die verletzte Person überwiegend frei im Seil hängt?
Die Praxisübungen wurden stets im Zweier-Team durchgeführt und vom Fortbildungsleiter Christoph Rieser von Campo alpin aus einer zweiten Seilstrecke heraus aus nächster Nähe angeleitet und überwacht. Dank der kleinen Teilnehmerzahl und der Anpassung des Fortbildungsinhalts an die realen Gegebenheiten bei einer Felsbegutachtung konnten die zwei Tage effizient genutzt werden, um unsere Kompetenz hinsichtlich Auswahl und Durchführung eines geeigneten Rettungsverfahrens zu erweitern. Wir bedanken und bei Christoph Rieser für die lehrreiche Veranstaltung und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
… je nachdem, ob es sich bei dem Unfallgelände um einen Hang oder eine Steilwand handelt.
LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH
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