Empirie vs. Technik: Beurteilung der Felsstabilität mittles TLS, Laborversuchen und FEM
Verfasst am .
Die Gefährdungsbeurteilung von Felsen erfordert die Einzelbewertung und das anschließende Zusammenführen vieler Teilaspekte. Dazu gehören u. a. die Exposition der Schutzobjekte (z. B. Personen, Gebäude, Straßen, landwirtschaftliche Flächen), die Beschaffenheit der Sturzbahn (z. B. Neigung, Vegetation, Rauigkeit, Material) und die potenzielle Energie des Felsobjekts (abhängig von Masse und Absturzhöhe). Einer der wesentlichen Aspekte ist darüber hinaus die Standsicherheitsbeurteilung des Felsobjekts, d. h. die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes und der Versagensmechanismus.
In der Praxis beurteilt der Sachverständige die Standsicherheit anhand der Trennflächeneigenschaften wie Raumstellung, Erstreckung, Rauigkeit, Öffnungsweite, Durchtrennungsgrad und Füllung, sowie dem Volumen und der Geometrie des Felsobjekts mitsamt der Lage des Masseschwerpunktes. Die detaillierte Aufnahme und Beurteilung beruht auf empirischen Werten und muss direkt am Felsobjekt geschehen, was häufig den Einsatz von Seilzugangstechnik erfordert.
erfordert die Aufnahme zahlreicher Parameter
Vorbereitung der Radon-Messung in einem Waldstück
Inwiefern die Standsicherheitsbeurteilung semi-automatisiert durch den Einsatz von Terrestrischem Laserscanning (TLS), Laborversuchen und numerischer Modellierung (Finite-Elemente-Methode, FEM) erfolgen kann, prüft derzeit Christian Geyer, Masterstudent des Studiengangs Angewandte Geowissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt. Dazu erstellt Christian zunächst 3D-Laserscan-Modelle der Felstürme zur Generierung von Schnitten, kartiert Trennflächen und Zerlegungsmuster und nimmt Gesteinsproben, um im Labor felsmechanische Kennwerte der Felsobjekte zu bestimmen. Anschließend werden die Daten in die Software RS2 (rocscience) geladen, wo mittels FEM eine Standsicherheitsbeurteilung erfolgt, die auf dem Verhältnis von haltenden und treibenden Kräften basiert (= factor of safety). Ziel der Arbeit ist es, die numerisch modellierte Standsicherheit mit den Ergebnissen einer empirischen Beurteilung auf Grundlage von qualitativen Geländedaten zu vergleichen.
Am 27.01. und 06.02. fanden die Geländearbeiten für die 3D-Vermessung und die Gewinnung von Probenmaterial statt. Matthias Linzer unterstützte Christian mit der Durchführung von drei Bohrungen à 2 m. Die Bohrkerne wurden – sofern es die Zugänglichkeit erlaubte – aus versagensgefährdeten Trennflächen entnommen, um die realen Bedingungen bestmöglich im Labor abbilden zu können. An den Proben werden durch Uniaxial-, Triaxial- und Scherversuche felsmechanische Kennwerte bestimmt, die später in das Modell des Felsobjekts geladen werden.
Auch bei dieser Masterarbeit sind wir gespannt auf den Vergleich von Empirie und Technik und freuen uns Christian bei seinen Untersuchungen unterstützen zu können.
Gewinnung von Bohrkernen der Felsobjekte für Laborversuche
LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH
Christian-Hessel-Str. 1
D-90427 Nürnberg
Phone: +49 911 12076 100
Telefax: +49 911 12076 110
info@LGA-geo.de
bewerbung@LGA-geo.de
News
Membership in the RAL Quality Association
Membership in the RAL Quality Association...
Impulse Online Edition
LGA Impulse - Online Edition With the current summer...
Asbestos – Article in the NN from 02.07.2024
Asbestos - Article in the NN from 02.07.2024 Our expert...
Successful recertification according to ISO 9001
Successful recertification according to ISO 9001 Posted on...
Demolition of old coal silos
Abbruch von acht 33 m hohen Kohlesilos am Kraftwerk...
Older articles